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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 08.08.2003

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Alterkülzer Unternehmen in Schieflage

Rund 90 Mitarbeiter müssen bei Petry Stahlbau zittern - Insolvenzverwalter sieht "gute Chancen"

ALTERKÜLZ. Neue Hiobsbotschaft vom heimischen Wirtschaftsstandort: Die Petry Stahlbau GmbH aus Alterkülz ist in finanzielle Schieflage geraten und hat das Insolvenzverfahren beantragt.

Das 1932 gegründete Familienunternehmen beschäftigt mit drei weiteren Tochterfirmen (Petry Transport und Kranverleih GmbH, Petry Baumontage GmbH und Petry Besitz- und Verwaltungsgesellschaft bR) rund 90 Mitarbeiter. Diese müssen, zumindest vorerst, nicht um ihre Arbeitsplätze bangen. "Wir wollen versuchen, das Unternehmen aufrecht zu erhalten", betonte gestern der zum Insolvenzverwalter bestellte Bad Sobernheimer Rechtsanwalt Dr. Hans-Gert Dhonau auf Anfrage unserer Zeitung. Eine Sanierung mache bei Petry durchaus Sinn: "Es sind Aufträge vorhanden und es werden auch neue Aufträge akquiriert", unterstreicht Dhonau, "wir wollen alle Mitarbeiter weiterbeschäftigen - sie werden auch gebraucht, es gibt genug zu tun." Nach eigenen Angaben verarbeitet die Petry Stahlbau GmbH mehr als 6000 Tonnen Stahl im Jahr.

Der Insolvenzverwalter setzt dabei vor allem auf das "besondere Know-How" der Petry-Mitarbeiter im Planungs- und Ingenieurwesen. "In diesem Bereich genießt das Unternehmen bei seinen Kunden großes Ansehen", so Dhonau, "da hat Petry einen richtig guten Ruf."

Als erste Maßnahme wurden den Mitarbeitern die ausstehenden Gehälter bezahlt. Wie es zu der finanziellen Schieflage des alteingesessenen Familienunternehmen kommen konnte, versucht Dhonau jetzt zu erkunden: "Aufträge sind jedenfalls vorhanden. Ob Petry in der jüngeren Vergangenheit das Beste aus seinem Ruf gemacht hat und ob Aufträge immer vernünftig kalkuliert wurden, ist fraglich." (mal)



Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 08.08.2003, Seite 15.

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