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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 11.10.2005

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Seltsame Gravur gibt Rätsel auf

Alterkülzer Werner Hubbert entdeckte beim Brennholzschlagen geheimnisvolle Zeichnung - Was geschah 1969 an der Buche?

Ein rätselhafter Fund geht Werner Hubbert aus Alterkülz nicht mehr aus dem Kopf: Beim Spalten einer alten Buche entdeckte er per Zufall eine geheimnisvolle Gravur, die vor 36 Jahren in den Stamm des Baumes eingeritzt worden ist. Zusammen mit Ortsbürgermeister Horst Peuter ist der 68-Jährige nun auf der Suche nach dem unbekannten "Verfasser" des hölzernen Spiegelbildes.

ALTERKÜLZ. Ein Herz umrahmt zwei Buchstaben: ein "L" und ein "P" oder auch ein "G" und ein "P". Über dem Herzen ist ein markantes Kreuz in das Holz eingraviert.

Was hat das zu bedeuten? Eine Antwort auf diese Frage haben Werner Hubbert und Horst Peuter noch nicht gefunden. Denn eigentlich wollte Hubbert die alte Buche, die bis vor ein paar Monaten an der K 28 zwischen Alterkülz und Laubach stand und an der immer ein Hochsitz befestigt war, nur zu ganz gewöhnlichem Brennholz weiterverarbeiten. Weil sich das Meterstück aber so schlecht zerteilen ließ, drehte es der 68-Jährige um 90 Grad und schlug erneut zu. Diesmal mit Erfolg - und Kommissar Zufall brachte die kuriose Gravur ans Tageslicht. Wie Hubbert haben auch Ortsbürgermeister Horst Peuter und Förster Ralf Lieschied keine eindeutige Erklärung für diesen seltsamen Fund. "Wir fragen uns, wer diese Gravur gemacht hat und was sie bedeuten soll", sagt Peuter. "Anhand der Anzahl der Baumringe müsste die Zeichnung vor 36 Jahren in das Holz eingeritzt worden sein", hat Lieschied herausgefunden, der solch ein Phänomen noch nicht gesehen hat: "Ich kann mir die schwarze Verfärbung nur so erklären, dass bei dem Einschnitt das Kambium, also die Wachstumsschicht des Holzes, so stark verletzt worden ist, dass sie nie richtig wieder geheilt ist und die Gravur so mitgewachsen ist."

Interessant ist auch, dass man an der äußeren Rinde das Herz, die Initialen und das Kreuz schemenhaft noch erkennen kann. Hier wölbt sich die Rinde wie eine Narbe leicht nach oben. Was ist also im Jahre 1969 an der Buche passiert? War es vielleicht ein Liebespaar, das sich hier verewigt hat? Doch was hat dann das Kreuz zu bedeuten? Eine unglückliche Liebe etwa? Oder geht es um den Segen Gottes? Fragen über Fragen... "Die ganze Geschichte lässt viel Raum für Spekulationen", sagt Horst Peuter. Das "P" stammt auf jeden Fall nicht von ihm, erklärt er und hofft, dass sich das Rätsel noch lüften lässt. "Vielleicht liest ja jemand den Artikel und meldet sich dann bei uns."    (es)

 Hinweise zur Gravur an Horst Peuter, Tel. 06762/8893


Aufgeklappt wie ein Buch, sieht man die rätselhafte Gravur mit den Initialen "G.P" oder "L.P" gleich zweimal. Werner Hubbert (links) und Horst Peuter fragen: Was geschah 1969 an dieser Buche zwischen Alterkülz und Laubach?   Foto: Elisabeth Storz


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 11.10.2005, Seite 17.

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