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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.08.2004

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Alterkülzer dürfen feiern

Mit einem tollen Fest wurde gestern offiziell die neue Ortsdurchfahrt ihrer Bestimmung übergeben

"Alterkülz ist wunschlos glücklich und wieder viel jünger geworden. Die Schönheitsoperation ist gelungen, es wurde nicht nur die Haut gestrafft, auch die inneren Organe sind erneuert worden und das zu einem Preis von 2,7 Millionen Euro" - diesen charmanten Vergleich formulierte Verbandsbürgermeister Fritz Frey bei der Einweihung der brandneuen Ortsdurchfahrt in Alterkülz.

ALTERKÜLZ. Das ganze Dorf war am Ausbau der fast zwei Kilometer langen Ortsdurchfahrt beteiligt - und das ganze Dorf kam auch gestern Nachmittag zur Einweihung auf den Rathausplatz. Ortsbürgermeister Horst Peuter hatte wahrlich allen Grund zur guten Laune, denn mit diesem Projekt hat sein Ort einen weiteren, entscheidenden Schritt nach vorn getan.

Als Ehrengäste konnte er neben den Vertretern der beteiligten Behörden und ausführenden Firmen auch Staatssekretär Günter Eymael, die Abgeordneten Hans- Joachim Mertes und Hans-Josef Bracht, die Kreisbeigeordnete Gerda Brager und viele Bürgermeister der umliegenden Gemeinden begrüßen. Der erste Spatenstich war im März 2003. Seitdem hat sich im wahrsten Sinne des Wortes viel in Alterkülz bewegt.

Die ungewöhnlich lange Ortsdurchfahrt erhielt eine neue Linienführung. Die Fahrbahnbreite wurde reduziert und dafür die Bürgersteige durchgängig verbreitert. Alle Ver- und Entsorgungsleitungen und Hausanschlüsse sind erneuert. Zum Versorgungsangebot gehört jetzt auch Erdgas. Die neue Trassierung hat sich bereits bewährt. Radarmessungen ergaben, dass langsamer gefahren und damit die Verkehrssicherheit erhöht wird. Die Bürger nutzten den Straßenbau zur Renovierung ihrer Häuser und Hofflächen. Am Straßenrand wachsen in vielen Pflanzbeeten und Gärten Blumen, die Farbe und Flair ins Dorfbild bringen. Im Herbst werden noch Bäume gepflanzt. Staatssekretär Eymael würdigte ausdrücklich die schnelle Abwicklung des komplizierten Projekts: "Das war eine Spitzenleistung aller Beteiligten." Einen Seitenhieb auf das Nachbardorf Michelbach konnte er sich nicht verkneifen: "In Alterkülz wurde viel erreicht, auch ohne Wahlboykott."

Von den Baukosten trägt rund eine Million Euro das Land, die Abwasserwerke der Verbandsgemeinde zahlen 800 000 Euro und die Ortsgemeinde ist mit 670 000 Euro im Boot. Rheinhunsrück-Wasser, Stromversorger und Telekom teilen sich 200 000 Euro. Nicht unerheblich sind auch die Investitionen im privaten Bereich. Für Bürgermeister Peuter ist der Ausbau eine unabdingbare Notwendigkeit für die weitere positive Entwicklung seines Dorfes und ein Stück Lebensqualität. Sein ganz besonderer Dank galt den Straßenbauern und Anwohnern, die in einer engen Kooperation den raschen und reibungslosen Ausbau erst ermöglichten. Werner Dupuis


Die Alterkülzer Kindergartenkinder spielten den Straßenbau nach und beschrieben in einem selbst getexteten Lied ihre Erfahrungen in der Bauphase. Die Straßeneinweihung wurde zum großen Fest für alle Bürger.  Foto: Werner Dupuis


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21.08.2004, Seite 11.

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