Verdienstmedaille in Gold für Horst Peuter, den gerade erst ausgeschiedenen Vorsitzenden des Kreismusikverbandes - Rainer Bersch neu im Amt

"Als Krisenmanager und Sympathieträger geschätzt"

Jahreskonzert mit Bach modern und Musical-Melodien im ZaP begeisterte

EMMELSHAUSEN. Nichts sei selbstverständlich, nichts komme von selbst. Noch habe der Kreismusikverband und die Orchester die entsprechende Akzeptanz und Resonanz. Damit dies in Zukunft auch so bleibe, appellierte Horst Peuter an die Orchester, die Zeichen der Zeit stets im Auge zu behalten und die Erwartungen der Zuhörer zu berücksichtigen. Er betonte in seiner Ansprache, dass die Nachwuchsprobleme der Chöre nicht die der Musikvereine werden dürften und es deshalb wichtig sei, die Solidarität zwischen den Musikvereinen weiterhin zu fördern. Horst Peuter, der erst 24 Stunden zuvor sein Amt als Vorsitzender bei der Jahreshauptversammlung des Kreismusikverbandes an Rainer Bersch abgegeben hatte, begrüßte als neuer Ehrenvorsitzender des Kreismusikverbandes die zahlreichen Gäste zum Jahreskonzert des Kreisorchesters und Kreisjugendorchesters im ZaP in Emmelshausen. Gegründet wurde der Kreismusikverband im Jahr 1969. Von 1972 bis 1974 war Peuter als Beisitzer tätig, anschließend als Stellvertreter des damaligen Vorsitzenden Clemens Schneider.

Nach Schneiders Tod übernahm er 1995 das Amt des Vorsitzenden.

Beim Jahreskonzert von Kreisorchester und Kreisjugendorchester wurde nun sein außergewöhnliches musikalisches Wirken durch den Vizepräsident des Landesmusikverbandes, Gerd Marquis mit der Verdienstmedaille in Gold der Bundesvereinigung Deutscher Blas- und Volksmusikverbände geehrt.

"Mit seiner ruhigen, diplomatischen und vermittelnden Art war Horst Peuter immer Sympathieträger. Als Krisenmanager hat er so manche Wogen geglättet und im kooperativen Führungsstil Aufgaben delegiert. Die Teamarbeit, die heute im Kreisverband selbstverständlich ist, hat mit Horst Peuter begonnen. Seine große Fach- und Sozialkompetenz wird von vielen geschätzt und sein Wahlspruch ,Musik ist Trumpf' gilt auch für seine Mitgliedschaft im Musikverein und im Gemischten Chor Alterkülz", führte Gerd Marquis in seiner Laudatio auf Horst Peuter aus.

Das Kreisorchester stimmte das Publikum mit dem Konzertmarsch Arsenal und einem Militärmarsch auf den musikalischen Abend ein. Musikalisch-feurig wurde es beim Slawischen Tanz und bei einer Bravourpolka präsentierten sich die vier "schmucken" Trompeter des Orchesters. So mancher Lacher an diesem Abend ging auf das Konto von Sabine Hanß (Musikverein Perscheid), die charmant durch das Programm führte. Um eine Piratenlegende ging es in dem Stück Kap Arkona, zu dessen Erläuterung Sabine Hanß eigens ein Piratenschiff ihres Sohnes mitbrachte und Parallelen zum Orchester und dem Dirigenten als Oberpiraten zog, der mit seiner Musikermannschaft des Kreisorchesters alle Hände voll zu tun, jedoch noch nie einen über Bord geworfen habe.

Für Kreismusikdirektor Jürgen Klumb war es der letzte Auftritt als Dirigent, er bleibt jedoch dem Orchester als aktiver Musiker erhalten. Sein augenzwinkernder Kommentar "Vielleicht schwänz ich dann auch mal die Probe", sorgte schon für Kummerfalten bei seinem Nachfolger Josef Hilger.

Mit der modernisierten Toccata in d-Moll von Bach leitete das Kreisorchester mit einem virtuosen Schlagzeugsolo zum Programm des Kreisjugendorchesters über, das einen Teil seines anlässlich des internationalen Jugendaustauschs mit der Peter Dee Akademy of Music in Limerick in Irland einstudierten Konzertprogramms präsentierte.

Rainer Bersch moderierte durch das Programm des Kreisjugendorchesters. Für seine Verdienste um die Kreismusikjugend erhielt er die Verdienstnadel in Silber. Als neuer Vorsitzender des Kreismusikverbandes gab er sein Amt des Kreisjugendleiters an Ralf Piroth weiter, dem er genauso viel Spaß mit den Musikern und der starken Mannschaft des Kreisjugendbeirates wünschte. Zur Filmmusik von Titanic dirigierte Kreisjugendmusikleiter Uwe Hanß, als Kapitän mit Matrosenhut und Bart geschmückt, die mit Badekappen und Schwimmwesten gekleideten Musiker.

Weiterer Höhepunkt im Programm war die Musik aus der Show "Lord of the Dance", zu der Jörg Hoffmann als Hunsrücker Michael Flately über die Bühne steppte.

Zum Schluss führte das Jugendorchester die begeisterten Zuhörer im Emmelshausener Kulturzentrum durch die Melodien des Musicals West Side Story, kam aber um eine zünftige Zugabe nicht herum.

Musiker-Landeschef Marquis hielt die Laudatio auf Horst Peuter (r.).  Foto: Stephanie Kayser Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 26.11.2003, Seite 19.