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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 10.03.2004

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Protestanten machen sich für Zukunft fit

Evangelische Kirchengemeinde Alterkülz erarbeitet eine Gemeindekonzeption - Derzeit läuft eine Umfrage in den drei Dörfern - Perspektiven entwerfen

Überall in der Evangelischen Kirche im Rheinland sind die Gemeinden dazu aufgerufen, Konzeptionen und Leitbilder zu entwickeln, um so zu zeigen, was die Kirche bereits tut, aber auch, welchen Weg sie weiter gehen will. Seit Oktober haben sich auch die Protestanten in Alterkülz auf diesen Weg gemacht.

ALTERKÜLZ. Fast 500 Menschen umfasst die evangelische Kirchengemeinde Alterkülz, zu der auch die Dörfer Michelbach und Hasselbach gehört. Sie ist die kleinste Gemeinde im Kirchenkreis Simmern-Trarbach, die ein eigenes Pfarramt hat. Doch sie weist eine Vielzahl von Aktivitäten auf, angefangen von der Krabbelgruppe, den Kindergottesdienst, den Konfirmandenunterricht bis hin zu den drei Frauenhilfen. Arbeit, die von den Menschen in den drei Dörfern geschätzt wird, wie die Mitglieder der Steuerungsgruppe gerade jetzt immer wieder erfahren.

Denn Alterkülz will sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern sich für die Zukunft fit machen. Im Oktober hat das Presbyterium der Kirchengemeinde eine elfköpfige Steuerungsgruppe eingesetzt, die die Arbeit der Gemeinde unter die Lupe nimmt und in Gesprächen und Befragungen Perspektiven aufstellen will.

So haben die Mitglieder der Steuerungsgruppe mit ehemaligen Konfirmanden Gespräche geführt, haben sich über die Arbeit in den einzelnen Gruppen informiert und so eine Bestandserhebung erstellt. Mit durchaus auch überraschenden Ergebnissen. "Obwohl die Gemeindegliederzahl seit Mitte der 80er Jahre sinkt, bleibt der Gottesdienstbesuch konstant", freut sich Pfarrer Peter Weiss vom Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd in Simmern, der von der Gemeinde beratend den Konzeptionsprozess begleitet. Damit weise Alterkülz einen steigenden Gottesdienstbesuch auf, betont er. Ebenso positiv überraschend wie auch die Tatsache, dass fast alle Kinder aus dem Dorf die kirchlichen Angebote annehmen. Zeichen der Verbundenheit.

Nun sind die Menschen selbst dran, ihre Meinung über diese Arbeit zu sagen. Seit wenigen Tagen läuft eine repräsentative Umfrage, bei der jeder Zweite aus der Gemeinde einen Fragebogen erhält. Hier geht es um die Einschätzung der einzelnen Tätigkeitsfelder, über die Nutzung der einzelnen Angebote, aber auch über Erwartungen an die Kirchengemeide. Mitglieder der Steuerungsgruppe besuchen die Teilnehmer an der Umfrage und stehen auch helfend zur Seite, falls es Probleme mit dem Fragebogen gibt. Die Antworten bleiben allerdings anonym.

Die Kirchengemeinde Alterkülz steht allerdings auch vor Veränderungen. Im nächsten Jahr geht Pfarrerin Gerhild Weiss in den Ruhestand. Derzeit läuft im Kirchenkreis Simmern-Trarbach eine Strukturdiskussion, bei der auch Alterkülz eine Rolle spielt. Nach Überlegungen des Strukturausschusses des Kirchenkreises soll die halbe Pfarrstelle eingespart, die Gemeinde mit Kastellaun oder Neuerkirch pfarramtlich verbunden werden. Für die Alterkülzer Grund genug, auch hier nachzufragen, wie die Gemeinde darüber denkt. Eine entsprechende Frage findet sich auch im Fragebogen. Und kommt bei den Gesprächen der Steuerungsgruppe mit der Gemeinde immer wieder zur Sprache.

Ende April sollen dann die Umfrageergebnisse vorliegen, danach wird die Steuerungsgruppe die Resultate besprechen und nach einer erneuten Gemeindeversammlung dann Mitte Juli präsentieren. "Ich freu mich über den begonnenen Konzeptionsprozess und bin gespannt auf die Ergebnisse", meint Pfarrerin Weiss und fügt hinzu: "Ich finde es ganz prima, wie das läuft." Dieter Junker


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 10.03.2004, Seite 17.

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