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Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 24.09.2008

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Großer Bahnhof für neues Kleinspielfeld

Im Beisein von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Fußball-Weltmeistern wurde der Mini-Fußballplatz in Alterkülz mit einem Volksfest eingeweiht

Es war das 300. Spielfeld im Rahmen der DFB-Aktion "1000 Minifelder für Deutschland", das in Alterkülz eingeweiht wurde. Mit einem solch rauschenden Fest wie gestern in der kleinen Hunsrückgemeinde wurden in Deutschland bisher wohl nur die wenigsten Mini-Sportplätze ihrer Bestimmung übergeben.

ALTERKÜLZ. Das besondere Flair verliehen der Einweihungsfeier des Minifeldes in Alterkülz die prominenten Gäste wie DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, die Fußball-Weltmeister Andreas Brehme und Sandra Minnert sowie Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi, aber auch die Arbeit und Fantasie von Gemeinde und Kindergarten bei der Vorbereitung des Tages.

"Mit diesem Fest können wir uns bundesweit sehen lassen", war der Alterkülzer Ortsbürgermeister Horst Peuter stolz auf den großen Bahnhof für das kleine Fußballfeld. Er sieht es an der richtigen Stelle installiert: "Wenn in den letzten Wochen in Alterkülz jemand ein Kind gesucht hat, dann konnte er es hier finden", sagte Peuter und umschrieb damit die intensive Nutzung der Anlage schon vor der offiziellen Einweihung. Der Kunstrasen wird so gut angenommen, dass die Gemeinde, die für Grundstück und Erschließung mit einem Volumen von rund 24 000 Euro sorgte, nun den Bau von Umkleidekabinen, Duschen und Flutlicht plant.

In den Nachwehen der Fußballweltmeisterschaft 2006 hatte der Deutsche Fußballbund (DFB) beschlossen, in der Bundesrepublik 1000 solcher Fußballfelder zu installieren. 25 Millionen Euro machte der DFB dafür locker. Dass einer dieser 1000 Plätze in Alterkülz gebaut wurde, ist nicht zuletzt dem rührigen Präsidenten des Fußballverbandes Rheinland, Walter Desch zu verdanken. In dessen Heimatgemeinde wurde zugleich ein Pilotprojekt gestartet: Während andernorts die Spielfelder in der Regel im Umfeld von Schulen eingerichtet wurden, liegt der neue Platz in Alterkülz unmittelbar am Kindergarten. "Unsere Einrichtung wurde dadurch um einen großen Bewegungsraum erweitert", freute sich Leiterin Jutta Werner über die grüne Spielfläche.

Konsequenterwiese standen die Kleinsten im Mittelpunkt des Einweihungsfestes. Schon am Morgen hatten junge Fußballer aus zehn Kindergärten der Umgebung bei einem Bambiniturnier den Untergrund ausgiebig auf seine Belastbarkeit getestet. Zwischen den Begrüßungs- und Dankesreden streuten die "Springmäuse" des Alterkülzer Kindergartens die "Showelemente" der Einweihungsfeier ein. Nach der offiziellen Segnung des Platzes durch die evangelische Pfarrerin Bärbel Deutsch und den katholischen Priester Rainer Vogt ging das Endspiel des Bambiniturniers über die Bühne.

Zuvor hatten Vertreter aus Politik und Sport die Initiative des DFB gewürdigt. DFB-Chef Zwanziger nahm das Lob gerne entgegen und beschrieb die Aktion "1000 Minifelder" als einen Beitrag, mit dem der Fußball der Gesellschaft etwas zum Gemeinnutz zurückgeben könne. "Dabei wollen wir die Menschen mitnehmen und in erster Linie natürlich die Kinder", so Zwanziger, der sich darüber freute, dass das Spielfeld in Alterkülz schon so stark genutzt wird.

Für Glamour sorgte Weltmeister Andres Brehme, der auf Bitten des Moderators natürlich nicht darum herumkam, launig die Geschichte seines Elfmeter-Tores zu erzählen, mit dem er Deutschland 1990 im Finale gegen Argentinien zum Weltmeister machte: "Es war in der 85. Minute, als mein Freund Rudi Völler im Strafraum zusammengebrochen ist und der Schiedsrichter Elfmeter pfiff. Den hätte er eigentlich nicht geben müssen, dafür vorher aber einen anderen." Das Schlimmste sei das lange Warten gewesen, bis er endlich den Strafstoß so ausführen konnte, dass er ganz Deutschland in einen Freudentaumel stürzte.

Warten mussten auch die Finalteilnehmer des Bambiniturniers gestern in Alterkülz. Nach der Segnung initiierte der Kastellauner Bürgermeister Marlon Bröhr noch schnell ein spontanes Wettschießen, mit dem er dem Kindergarten 50 Euro "Siegprämie" verschaffte. Nachdem Sandra Minnert gegen den Hobby-Torwart den Ball noch an die Bande gesetzt hatte, tunnelte Rheinland-Präsident Walter Desch den geschickt zur Seite springenden VG-Chef.

   Peter Kuntz


Mit einer Urkunde wurde das DFB-Minifeld an die Gemeinde Alterkülz übergeben. Darüber freuten sich (von links) Fußballkreis-Vorsitzender Hans Christmann, Fußballverband-Präsident Walter Desch, Nationalspielerin Sandra Minnert, VG-Bürgermeister Marlon Bröhr, Ortsbürgermeister Horst Peuter, DFB-Präsident Theo Zwanziger und Kindergartenleiterin Jutta Werner.   Foto: Peter Kuntz


Springmäuse gaben Fußball-Prominenz ein Ständchen

Fußballer aus zehn Kindergärten eröffneten gestern in Alterkülz mit einem Bambiniturnier das Fest, mit dem das neue Mini-Spielfeld seinem Zweck übergeben wurde. Insgesamt 1000 solcher Spielflächen werden auf Initiative des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Deutschland gebaut. Dank der Verbindungen des in Alterkülz lebenden Präsidenten des Fußballverbandes Rheinland, Walter Desch, kam viel Fußball-Prominenz in den Hunsrück. Begrüßt und unterhalten wurden die von den "Springmäusen" des Kindergartens. Foto: Peter Kuntz


Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 24.09.2008, Seite 13.

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